Das Fest der Unbefleckten Jungfrau Maria
Ich mag dieses Fest, das wohl auch Kontroversen auslöst. Ich trage die Bilder von Maria der Unbefleckten irgendwie in mir und ich habe den Eindruck, dass wir sie in unserer Zeit mit so viel Schmutz und auch Seelenmüll mehr denn je brauchen. Und da knien unsere muslimischen Mütter im Kindergarten vor einer Marienstatue im Korridor nieder und die katholischen Mütter auch und sie bitten miteinander die Muttergottes um die reinen Herzen für ihre Kinder. Und dann ist nun heute die Seligsprechung der 7 Trappisten-Mönche von Tibhirine vom Atlasgebirge in Algerien. Ich kann mich erinnern, als diese Mönche 1996 entführt und dann getötet wurden. Ich habe das geistliche Testament von Prior Christian gelesen und diese Geschichte hat mich seitdem erfasst. Diese Sieben sind für mich zum Zeichen eines tief gläubigen Lebens und des Dialoges inmitten einer anderen Welt geworden. Der Prior bezeichnet in seinem geistlichen Testament seinen Mörder „als Freund seines letzten Augenblickes“ den er ins Gebet einschliesst und den er im Paradies treffen möchte. Und ich weiss, dass Maria uns mit den muslimischen Schwestern und Brüdern verbinden kann und bin dankbar, dass wir dies hier erleben auf eine Weise, die uns immer wieder staunen lässt. Und ich bitte an diesem Marien-Tag und der Seligsprechung der Mönche von Tibhirine um deren Fürbitte. Und ich spüre, wie mein heimlicher Wunsch, einmal in den Atlas in dieses Trappistenkloster zu kommen, dort in der Kapelle einmal zu beten, mich heute anrührt. Vielleicht bin ich auch schon irgendwie dort gewesen.