Das Betteln um ein wenig Wärme
Es ist kalt geworden. Und da stehen die Mütter am Tor. Ihre Kinder frieren. Viollca kommt mit der Enkeltochter. Artenisa hat sich beim Holzsägen für ein bisschen Feuer in den Finger gesägt. Wir versorgen sie. Artenisa ist ziemlich abgemagert und seit Tagen nicht gewaschen. Sie scheint mir auch erfrorene Zehen zu haben. Sie haben kein Holz mehr, sagt die Oma. Wie soll Wasser gewärmt werden? Wie soll gekocht werden? Wie soll die erbärmliche Wohnung geheizt werden?
Dies ist kein Einzelfall. Draussen vor unserem Tor stehen die Leute Schlange. Sie bitten um Holzöfen, Holz, Heizer, Kerzen, Decken. Dank vieler Spenden für Winterhilfe können wir entlasten. Sr. Michaela hat einen Händler für Koch- und Heizherde in Shkoder gefunden, der vernünftige Preise macht und auch die Qualität der Öfen kann sich sehen lassen. Schmerzlich klar ist uns aber auch, dass wir nicht so viel Holz für jede Familie finanzieren können, wie sie für die kalte Jahreszeit bräuchten. Und so gehen nach wie vor etliche Familien in den Wald, um dort unkontrolliert abzuholzen. Oder sie verbrennen Plastikmüll und die Kinder, die sich um das Feuer zum Wärmen versammelt haben, atmen die giftigen Dämpfe ein.