11.02.2021
Neue Informationen zum Hochwasser
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Freunde in der Heimat
Wir möchten Euch kurz eine Krisenmeldung geben, verbunden mit der Bitte um Euer Gebet.
Seit drei Wochen ist viel Ackerbau- und Weidegebiet um uns rum unter Wasser. Nun ist seit heute Nacht unser Wohngebiet so betroffen, dass das Wasser in die Häuser eindringt und wir über den Weg mit dem Auto auch nicht mehr ins Livade kommen. Aber über einen Umweg ist es heute noch möglich gewesen, ins Gebiet zu gelangen. Viele Häuser sind nun vom Wasser umgeben, drei Familien evakuiert. Wir haben ein Zimmer für eine Familie mit einem an Krebs erkrankten Vater gerichtet. Trinkwasser gibt es schon länger nicht mehr; die Sickergruben mit Fäkalwasser laufen mit dem Brunnenwasser zusammen, überall schwimmt der Müll. Die Weidetiere haben nichts mehr zu Fressen. Die Menschen wirken resigniert. In dieser Situation denkt niemand mehr an Maskenpflicht und Corona. Eben rief Irena an und sagte, dass die ersten Schlangen versuchen, in ihr Haus zu gelangen. Die fliehen vor dem Ertrinken nun in die noch trockenen Häuser.
Wir teilen wieder mal Ziegelsteine zum Hochstellen der Möbel aus, Gummistiefel, Fischeranzüge, Decken, Viehfutter. Und wir versuchen, die Menschen etwas menschlich zu stützen, wenigstens da zu sein.
Klar sind wir auch in Spannung, was die kommende Nacht bringen wird. Jeder Regentropfen ist nun einer zu viel. Und wieder einmal sagen wir: jetzt können wir nur noch beten.
Und wir danken für Euere Solidarität einmal mehr.
Mit herzlichen Segensgrüssen
Sr. Christina mit Sr. Michaela
Eine Schlange versucht ins Haus einzudringen: