Da ist was frei
Abraham ist draussen mit Schwester Jacoba. Sie sind dabei, in unseren Garten einen Hauch von Idylle zu zaubern. Eine heile Welt inmitten von härtester Überlebensmentalität.
Irgendwie ist es hier auch so. Viele Leute kommen und möchten einfach nur ein bisschen da sein, ein bisschen ihr Schicksal erzählen, ein bisschen auftanken. Wir haben Patienten in der Ambulanz, die ihren Heilungsprozess hinauszögern wollen, um länger kommen zu können. Und da sind nun Abri und Schwester Jacoba und schmücken unseren Garten mit Zweigen, Moos, Sternen, Lichtern und ein wenig Glitzerschnee. Die Freude bei allen, die hierher kommen ist gross, wenn sie die Weihnachtslandschaft auf dem Brunnendeckel sehen. Und Abraham kommt und sagt zu Schwester Jacoba, dass seine Emotionen immer grösser werden und so einige Tage vor Weihnachten dann ihren Höhepunkt erreichen werden. Und er kommt mit seinem Rolli zu mir geflitzt und sagt: „Mam, wir haben nun einen kleinen Stall eingebaut. Maria und Josef sind doch schon unterwegs. Und die brauchen auch auf dem Weg eine Unterkunft zum Übernachten. Die kommen sicher bei uns vorbei und dann sehen sie, dass da was frei ist. Und dann wird Maria gleich dableiben wollen bis es dann soweit ist. Die gehen hier nicht mehr weg, Mam!“
Was für eine schöne Aussicht aus Kindermund kundgetan!