Und unsere Muttergottes blieb unversehrt
Und unsere Muttergottes blieb unversehrt
Heute denke ich besonders an unsere Muttergottes in der Grotte draussen.
Es ist der 2. Adventsonntag und ich denke auch an den 8. Dezember, das Fest der Unbefleckten.
Unsere Grotte ist seit dem Erdbeben ohne sie. Wir haben sie evakuiert.
Durch die Erschütterungen beim Beben hat es die Gottesmutter aus der Befestigung geschmissen, aber sie ist nicht umgefallen, nur weggerutscht. Schwester Michaela hat sie vorsichtig in eine Decke gewickelt und reingeholt. Wir werden ein wenig auf bessere Zeiten warten müssen, bis sie wieder ihren Platz draussen einnimmt. Und derweil schicke ich unsere himmlische Mutter am Tag mindestens zwanzig Mal zu den Leuten draussen im Epizentrum. Viele, viele müssen noch in windigen Zelten ausharren, viele der Betroffenen sind hoffnungslos und sehen nicht mehr weiter, viele sind noch immer im Schock. Und ich weiss dann eben nichts anderes, als Maria dorthin zu schicken, wo wir nicht sein können. Und ich glaube, dass sie dort über die Schutthaufen geht, die Menschen tröstet, aber auch uns hinausschickt an diese Ränder des unglaublichen Chaos. Und bis sie wieder bei uns ihren Platz in der Grotte einnimmt, brennt derweil eine Kerze dort.