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Gjon wird unser Sorgenkind

Unser verbrannter Gjon ist auf dem Weg in die Brandklinik nach Tirana – in die Notaufnahme, die nach dem Erdbeben noch funktioniert.

Er kam zum Verbandswechsel und war in einem ganz schlechten Allgemeinzustand. Wir tippen auf Lungenentzündung. Die zieht hier ihre Kreise, auch unseren Abri hat es erwischt. Und dann stellen wir bei Gjon fest, dass er in der Leistengegend eine schwere Schwellung und Rötung hat. Das war nicht, das hätten wir gesehen. Beim Abtasten schreit er auf und die Mutter sagt dann, dass es den ganzen Tag schon so war. Jetzt ist es abends, aber wir setzen uns sofort mit dem Professor in Tirana in Verbindung und bitten, den Jungen noch aufzu-nehmen. Die Mutter rastet aus und kippt in der Ambulanz um und ich brauche neben Schwester Michaela auch noch Ida und Elisabeth, damit alles in der Spur bleibt. Der armen Frau ist es einfach zu viel geworden. Sie lässt dann raus, dass ihr Mann sie ständig schlägt und er Alkoholiker ist, die älteste Tochter mit 18 Jahren ist in die Drogen geraten, jetzt das Krankenhaus und der  verbrannte Jüngste…Ida nimmt die Mutter in die Obhut, Elisabeth hält den brüllenden Gjon fest und Sr. Michaela und ich verbinden ihn erstmal wieder. Wir richten Schlafsachen, Verbandsmaterial und Brandsalbe für die Klinik her. Gjon braucht wohl sehr schnell Infusionen, Antibiotika intravenös und vor allem eine Abklärung, was da noch los ist. Als Leci zum Transfer kommt, ist es 20 Uhr. Zwei Stunden brauchen sie bis in die Uni.

Aber Gjon und seine Mama haben sich beruhigt. Wir haben ihnen gesagt, dass wir die Behandlung bezahlen und sie nach dem Krankenhaus wieder bei uns zum Verbinden sein werden. Und wir hoffen und beten, dass Gjon das schafft.

11 dezember 2019

 

 

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