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19Firmlinge und das Weihnachtswunder

 

 

 

Firmlinge und das Weihnachtswunder

Der spirituelle Teil der Adventsfeier in der Kapelle ist vorbereitet, der Saal für ein paar süsse Naschereien danach auch. Ich habe im Oktober auf Bitten des Gemeindepfarrers halt die Firmkatechese übernommen. Ich gebe zu, ich bin ein wenig angespannt, ob die Feier in der Kapelle gut kommt für die Jugendlichen. Diese erste Gruppe, die ich heute habe, ist in der Dynamik für mich ein Abenteuer. Jeder einzeln ist einfach toll, in der Gruppe machen sie den Eindruck, als wären sie ein Haufen wild gewordener Pferde. In diesen Wochen habe ich dann schon einen Weg gefunden, mit verschiedenen Methoden Interesse und vor allem auch wenigstens 10 Minuten Konzentration zu schaffen. So gegensätzliche Gruppen hatte ich noch nie in meiner gesamten Laufbahn in der Arbeit mit der Jugend. Und die ist lange. Die zweite Gruppe ist fast zu ruhig und eher beängstigend erwachsen. Nun, so bin ich im Warten, ob die Andacht heute gut geht.

Ich habe die leere Krippe in der Kapelle aufgestellt, darin eine Papierrolle mit dem Bibelsatz von Johannes drauf: «ER kam in sein Eigentum, aber die Seinigen nahmen IHN nicht auf. Jene aber, die IHN aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden.»

Etwas Weihrauch ist vorbereitet. Dann beginne ich mit einem freien Gebet. Davin, der sonst immer jeden Quatsch auf Lager hat, wird von mir gebeten, die vier Kerzen anzuzünden. Er guckt und geht vor und zündet feierlich jede Kerze an. Ab dem Zeitpunkt ist es sehr still. Es ist fast, als wäre der Himmel offen. Ein Mädchen öffnet die Papierrolle, liest das Wort des Hl. Johannes. Die Frage steht im Raum: «WAS, WEN, WIE» nehmen wir auf und wahr. Sie hängen wirklich wie Durstige an meinen Lippen. Dass sie persönlich von Gott angesprochen sind, das hört man hier nicht so oft. Denn es ist eher so, dass ihnen die Doktrin vermittelt wird und weniger die personale Beziehung zu Christus als ein wichtiger und auch wesentlicher Teil des Glaubens

Wir gehen die Schritte. Und sie können, wenn sie möchten, als Zeichen der Aufnahme ein Kerzle anzünden. Dann bitte ich eine Jugendliche, die eher verwahrlost ist, das Jesuskind zu holen und in die Krippe zu legen. Ida geht mit ihr. Und Jolanda kommt mit dem göttlichen Kind. Sie hat Tränen in den Augen. Lange guckt sie es an, küsst es und legt es in die Futterkrippe. Alle kommen vor. Sie sind leise und verehren das Kind. Die Taizé-Musik wahrt die Ruhe. Als ich einen Segen spreche, wollen sie noch bleiben. Ich gehe und es ist weiterhin sehr, sehr still in der Kapelle. Das Weihnachtswunder für mich ist geschehen!

 

19 dez 2022 

 

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