Eine kleine Überraschung
Eine kleine Überraschung
Ich bin ein wenig in unserer Kapelle. So ein Innehalten dürfen ist ein Privileg, denke ich.
Bei der Anbetung habe ich mich ein wenig an unsere Heizung ans Fenster verzogen. Ich höre ein leises Zwitschern und beim Blick aus dem Fenster sehe ich das Vögelchen. Es sitzt am Rande des noch nicht geleerten Schwimmbeckens und trinkt und zwitschert und hüpft munter hin und her und ist fröhlich. Und es hat ein gelbes Gefieder, so schön goldgelb an Brust und den Flügeln, dass ich staune. Das übrige Gefieder ist schwarz-blau. Das Gelb spiegelt im Wasser wie Gold, in diesem Moment bricht die Sonne ein wenig die Wolken. Es ist kein Kanarienvogel. Nie vorher habe ich so einen Vogel hier gesehen; nirgends. Ich staune und die Freude über das Vögelchen macht mich fast so leicht, wie das Vögelchen auch ist. Ich weiss nicht, wie lange in dieser Zwiesprache die Freude zwischen uns hin und her gehüpft ist. Die Schöpfung, der Schöpfer und das Geschöpf sind in diesen Momenten in einem wunder-samen Einklang und Dankbarkeit fliegt von mir zum Himmel. Und dann ist auch mein Vögelchen in Richtung Himmel weggeflattert. Ich habe ganz «leisli» öfters geschaut, ob es nochmal kommt oder irgendwo im Garten ist. Aber es war wohl eine einmalige Begegnung.